Statistik

Wohnungseinbruchdiebstahl in Deutschland – Zahlen & Fakten (Berichtsjahr 2024)

Quellen: BKA (Polizeiliche Kriminalstatistik, PKS 2024) & GDV (Versicherungsdaten 2024).

Ein Wohnungseinbruch trifft Betroffene nicht nur finanziell, sondern auch emotional. Die aktuelle Lage zeigt: Einbrüche bleiben relevant, gleichzeitig wirkt Prävention messbar. Fast jede zweite Tat scheitert bereits am Versuch. Auffällig sind kurze Abwesenheiten am Tag, schlecht einsehbare Bereiche sowie unzureichend gesicherte Fenster- und Türbereiche. Mit moderner Sicherungstechnik, Beleuchtung und aufmerksamer Nachbarschaft lässt sich das Risiko deutlich senken.

Wichtig für die Einordnung: Die PKS zählt polizeilich registrierte Fälle (einschließlich Einbruchsversuchen). Versicherer-Zahlen (GDV) betreffen entschädigte Schäden und können deshalb von den PKS-Fallzahlen abweichen. Beide Perspektiven zusammen ergeben ein realistisches Bild zu Ausmaß, Schäden und Präventionswirkung.

Kernzahlen (PKS/GDV)

  • Wohnungseinbruchdiebstahl (inkl. Versuche): 2024: 78.436 Fälle • 2023: 77.819 Fälle • Veränderung: +0,8 %
  • Aufklärungsquote: ca. 15,3 %
  • Versicherer (GDV) 2024: Gesamtschaden ca. 350 Mio € • Ø-Schaden 3.800 € (zuvor 3.600 €)
  • Vergleich 2019 (Vor-Corona): 2019: 87.145 Fälle • 2024 liegt rund 10 % darunter

Versuchsanteil

45,7 %

Fast jede zweite Tat bleibt im Versuch stecken – ein klarer Hinweis, dass mechanischer Grundschutz (z. B. geprüfte Fenster- und Türsicherungen) sowie sichere Zylinder/Beschläge wirksam sind.

Tageswohnungseinbruch

36,3 %

Über ein Drittel der Taten findet tagsüber statt – während Schule, Arbeit, kurzer Erledigungen oder in der Dämmerung. Sichtbare Nachrüstungen und Anwesenheitssimulation (z. B. Licht) erhöhen die Hürde deutlich.

Bevorzugte Angriffswege

Häufig betroffen sind leicht erreichbare Fenster, Terrassen- und Wohnungs-/Fenstertüren. Schwachpunkte sind ungesicherte Beschläge, veraltete Zylinder ohne Bohr- oder Ziehschutz und schlecht beleuchtete Außenbereiche.

Aufklärungsquote

15,3 %

Viele Delikte bleiben schwer aufklärbar. Vorbeugen ist daher die effektivste Strategie: stabile Mechanik, geprüfte Bauteile und fachgerechte Montage.

Versicherer-Blick (GDV)

2024 wurden rund 350 Mio € für Einbruchschäden reguliert. Der Durchschnittsschaden je Fall liegt bei etwa 3.800 €. Neben der Beute zählen hierzu häufig auch Reparatur- und Folgekosten.

Trend vs. 2019

Gegenüber dem Vor-Corona-Jahr 2019 (87.145 Fälle) liegt 2024 weiterhin rund 10 % darunter. Technischer Fortschritt und gestiegenes Sicherheitsbewusstsein tragen zu dieser Entwicklung bei.

Fallzahlen: 2019 vs. 2024 (PKS)
2019 87.145 2024 78.436
Struktur 2024: Versuch vs. vollendet
Versuch ≈ 45,7 % Vollendet ≈ 54,3 %
Tageszeit 2024 (vereinfachte Darstellung)
Tagsüber 36,3 % Übrige Zeiten 63,7 %

Was die Zahlen bedeuten – kurz erklärt

Der hohe Versuchsanteil zeigt: Täter geben oft auf, sobald sichtbare Widerstände vorhanden sind. Geprüfte Nachrüstprodukte, widerstandsfähige Zylinder/Beschläge und korrekt eingestellte Türen/Fenster erhöhen die Angriffszeit – ein entscheidender Faktor. Viele Taten geschehen tagsüber, wenn nur kurz niemand zuhause ist. Regelmäßige Gewohnheiten (z. B. Fenster auf Kipp) sind für Täter gut planbar und deshalb ein Risiko.

Für die Kostenbetrachtung lohnt sich der Blick der Versicherer: Reparaturen an Rahmen, Beschlägen oder Türblättern treiben den Schaden schnell in die Höhe. Prävention ist daher nicht nur Sicherheits-, sondern auch Wirtschaftlichkeitsfrage – kleine technische Maßnahmen können große Schäden verhindern.

Quellen: BKA – Polizeiliche Kriminalstatistik 2024 (Delikt WED); GDV – Einbruchbilanz 2024.